Die DIN Norm 4108 beschreibt den angeforderten Wärmeschutz für Gebäude. Als gesetzliche Vorgabe dafür gilt die in Deutschland wirkende Gebäudeenergiegesetz (GEG). Die Norm legt Verordnungen sowohl für den winterlichen, als auch für den sommerlichen Wärmeschutz vor, sie gilt in folgenden Bereichen:
Wohngebäude
Büro- und Verwaltungsgebäude
Schulen
Krankenhäuser
Gebäude des Gaststättengewerbes
Waren- und sonstige Geschäftshäuser
Betriebsgebäude mit Innentemperaturen von mind. 19 °C
Mittlerweile wird diese Norm nicht mehr überall genutzt, denn durch das aktuelle Gebäudeenergiegesetz wird sie stetig durch die DIN V 18599 Norm ersetzt, welche den Primärenergiebedarf für Heizungen, Kühlungen, Lüftungen etc. berechnet. Deshalb darf die DIN 4108 zur Zeit nur noch für Wohngebäude benutzt werden, für alle anderen Gebäude gilt die DIN V 18599.
Berechnungsverfahren nach DIN 4108
Der Jahresheizwärmebedarf wird nach DIN 4108 wie folgt berechnet:
Zuerst wird das Volumen des vorliegenden Gebäudes berechnet und anschließend die für den Wärmeschutz relevante Nutzfläche berechnet, indem man das Volumen mit dem Faktor 0,32 multipliziert. Anschließend wird für die Hüllflächen des Gebäudes der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient berechnet, dazu berechnet man zunächst den Wärmeverlust der Bauteile durch die Division der Dicke der Bauteile durch ihre Wärmeleitfähigkeit, der Kehrwert der Summe der Wärmeverluste ist der Wärmedurchgangskoefizient.
Diese werden in nächsten Schritt mit den Flächen der Hüllflächen multipliziert um den Transmissionswärmeverlust zu ermitteln. Danach ergibt sich der Luftwärmeverlust durch die Multiplikation des Volumens mit seinem Beiwert, sowie der interne Wärmegewinn durch die Multiplikation der beheizten Nutzfläche mit ihrem Beiwert. Fensterflächen werden mit ihren Beiwerten multipliziert, um den solaren Wärmegewinn zu ermitteln.
Durch die letzte Formel Transmissionswärmeverlust + Lüftungswärmeverluste - solare Gewinne - interne Wärmegewinne berechnet sich der Jahresheizbedarf.
Unterteilungen
Die Din Norm 4108 ist in mehrere Unternormen eingeteilt:
Din 4108-1 beschreibt die Einheiten und Größen der relevanten Bauteile im Hochbau
4108-2 regelt den Mindestwärmeschutz der einzelnen Bauteile.
4108-3 stellt Anforderungen an den klimatisch bedingten Feuchteschutz auf.
4108-4 gibt die Bemessungswerte für Wärme- und Feuchteschutz an.
4108-6 beschreibt den Berechnungsvorgang für den Jahresheizbedarf (siehe oben)
Aus 4108-7 ergibt sich die Luftdichte von Gebäuden beziehungsweise die Anforderungen daran.
4108-10 beschreibt dahingegen die Anforderungen an Wärmedämmstoffe.
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